Mallorcas Mandeln: Grund zur Entwarnung?

Mandeln zählen zu den wichtigsten Produkten Mallorcas. Die Insel war über Jahrzehnte der größte Produzent Spaniens, das seinerseits weltweit hinter den USA den zweiten Rang in dieser Frage einnimmt. Mallorquinische Mandeln gelten als besonders aromatisch und werden deshalb von Zuckerbäckern rund um den Globus sehr geschätzt. Zudem sind sie ausgesprochen abwechslungsreich. Mehr als 200 Mandelsorten wachsen auf Mallorca. Neben überaus süßen Früchten gibt es auch pikante Arten. Es existiert deshalb kaum ein Restaurant auf der Insel, das keine Mandelspeisen anbieten würde. Doch zuletzt gab es Grund zur Sorge. Möglicherweise kann allerdings nun Entwarnung gegeben werden.

Mandelernte ging 2019 deutlich zurück

2018 wurden rund 1250 Tonnen Mandeln auf Mallorca geerntet. Dies waren bereits spürbar weniger Früchte als in den Vorjahren. 2019 verschärfte sich die Situation allerdings dramatisch. Die Ernte fiel auf knapp unter 1000 Tonnen. Verantwortlich hierfür war der Klimawandel, schildert das balearische Generaldirektorat für Landwirtschaft. Die Landschaft der Insel veröde zunehmend. Überdies habe sich das gefährliche Bakterium „Xylella fastidiosa“ ausgebreitet, dass den Mandelbäumen stark zusetze. Rund 6000 der 19.133 Hektar Mandelfläche seien deshalb nicht bewirtschaftet worden oder hätten sich als unproduktiv erwiesen.

Grund zur Hoffnung?

Diese Entwicklungen lassen eigentlich nichts Gutes für 2020 hoffen. Doch vielleicht scheint Mutter Natur in dieser Frage anderer Meinung zu sein. Die Mandelblüten waren bereits am 1. Januar zu sehen – zwei Wochen eher als der bislang frühesteTermin und vier Wochen vor dem sonstigen Erblühen. Dies betraf auch einige der Felder, die 2019 noch Sorgen bereiteten. Dies deutet daraufhin, dass die Ernte üppiger als erwartet ausfallen könnte. Drei Gründe sind für diese unerwartete Trendumkehr verantwortlich: Erstens ist die Insel durchaus erfolgreich in der Bekämpfung des gefährlichen Bakteriums. Zweitens hat es im Dezember viel geregnet – anders als in den Vorjahren. Drittens gab es relativ milde Temperaturen. Dies ist allerdings eine relativ seltene Konstellation. Dass es mit der Mandelernte dauerhaft wieder bergauf geht, ist keineswegs gesagt.